Hochbegabung vs. Leistungsmotivation: Warum Begabung nicht immer zu Spitzenleistungen führt

Hochbegabung und Leistungsmotivation gehen nicht immer Hand in Hand.

Hier sind einige Gründe, warum hochbegabte Kinder manchmal unter ihren Möglichkeiten bleiben:

1. Geringe Leistungsmotivation

• Hochbegabte Kinder erleben Aufgaben oft als zu einfach oder wenig herausfordernd. Das kann dazu führen, dass sie ihre Fähigkeiten nicht voll ausschöpfen und die Motivation verlieren.
• Ohne Anreize, sich anzustrengen, entsteht schnell der Eindruck, dass Leistung „unwichtig“ ist.

• Beispiel: Ein hochbegabtes Kind, das keine Lust hat, einfache Matheaufgaben zu lösen, könnte trotz seines Talents in der Schule schlechtere Noten bekommen als ein durchschnittlich begabtes Kind, das sich anstrengt und motiviert bleibt.

2. Angst vor Erfolg

• Manche Kinder fürchten, dass sie durch ihren Erfolg Neid oder Ablehnung erfahren könnten. Sie passen sich bewusst an, um nicht aus der Gruppe hervorzustechen. wahrgenommen werden.
• Beispiel: Ein Kind, das regelmäßig die besten Ergebnisse erzielt, beginnt absichtlich weniger richtige Antworten zu geben, weil es von Klassenkameraden als „Streber“ bezeichnet wird und dazugehören möchte.

3. Angst vor Misserfolg

• Der Druck, die hohen Erwartungen ihrer Umgebung zu erfüllen, kann lähmend wirken. Statt Risiken einzugehen und zu scheitern, meiden Kinder oft Herausforderungen.
• Beispiel: Ein Schüler, der Angst hat, bei einem schwierigen Aufsatz eine schlechte Note zu bekommen, gibt lieber gar nichts ab, als eine Aufgabe unvollständig einzureichen.

4. Soziale und emotionale Barrieren

• Hochbegabte Kinder fühlen sich manchmal unverstanden oder isoliert, was ihre Motivation, sich zu engagieren, negativ beeinflussen kann.

• Beispiel: Ein Kind, das in Gruppenarbeiten ständig die Führung übernehmen soll, weil es als „das kluge Kind“ gilt, fühlt sich überfordert und zieht sich zurück.

5. Disziplin und Struktur fehlen

• Begabung muss durch gezielte Förderung und eine klare Struktur in die richtigen Bahnen gelenkt werden.
• Beispiel: Ein hochbegabtes Kind, das zuhause keine festen Lernzeiten hat, könnte sich leicht ablenken lassen und sein Potenzial nicht nutzen, während ein weniger begabtes Kind mit einer strukturierten Lernumgebung bessere Ergebnisse erzielt.

6. Das richtige Mindset fehlt

• Kinder mit einem wachstumsorientierten Mindset („Ich kann durch Übung besser werden“) erreichen oft mehr als Kinder mit einem statischen Mindset („Ich bin gut, weil ich klug bin“).
• Beispiel: Ein hochbegabtes Kind, das glaubt, dass es alles sofort können sollte, gibt schnell auf, wenn es eine schwierige Aufgabe nicht auf Anhieb versteht. Ein anderes Kind mit durchschnittlichem IQ, das geduldig übt, wird langfristig erfolgreicher sein.